Die Schrecken des Nationalsozialismus und auch der Begriff Konzentrationslager sollten wohl jedem bekannt sein. Und obwohl wir Schüler der neunten Klassen dieses Thema im Unterricht intensiv besprochen hatten, war es definitiv ein anderes Gefühl, die Gedenkstätte eines Konzentrationslagers selbst besuchen zu können. Als wir am Morgen nach Dachau aufbrachen, wusste wahrscheinlich keiner so wirklich, was er von diesem Ausflug zu erwarten hatte. Von der primitiven Freude über einen Tag schulfrei (der sich mit Sicherheit jeder schuldig gemacht hat) bis hin zur Scheu vor dem, was uns erwarten würde, war alles dabei. Und dann standen wir dort, in der Gedenkstätte des Konzentrationslagers, wortwörtlich auf der Asche einer vergangenen und vor allem unvorstellbar grausamen Zeit. Allein die Schatten dieses Schreckens zu spüren und von so vielen unmenschlichen Verbrechen und Schicksalen zu hören, war genug, um die Botschaft der Überlebenden zu vermitteln: Nie wieder. „Ich will denen eine Stimme geben, die keine Stimme mehr haben“, so drückte es der ehemalige Häftling Jurij Piskunov aus. Auch er ist mittlerweile tot – wir hörten seine Worte nur aus zweiter Hand. Und gerade deshalb ist es wichtig, die mahnenden Worte der Überlebenden nicht zu vergessen und sie weiterzugeben – denn auch ihre Stimme verblasst irgendwann. Mit Sicherheit ist dabei nichts eindrucksvoller, als selbst die Spuren der NS-Zeit zu verfolgen und die Schicksale der Menschen an einem Ort wie Dachau aus nächster Nähe zu betrachten.
Rebecca Klein, 9gm1
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