„Da Kriege im Geiste des Menschen entstehen, muss auch der Friede im Geiste der Menschen verankert werden.“
Unter diesem Motto wurde nach dem Zweiten Weltkrieg die Unesco als Teilorganisation der UNO gegründet, die für Bildung, Wissenschaft und Kultur zuständig ist. Leitbild der Arbeit ist die Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit ihren 17 Nachhaltigkeitszielen. Ein Mittel, diesen Anspruch konkret umzusetzen, ist das weltweite Netzwerk der Unesco-Projektschulen. In Bayern gibt es davon 36. Die zuständigen Lehrkräfte treffen sich zweimal jährlich, um sich auszutauschen. Letzte Woche war das Ostendorfer-Gymnasium der Gastgeber.
Nach der Begrüßung durch die Schulleitung und musikalischen Darbietungen der Flüchtlingsklasse und des Kammerchors wurde den Gästen das Schulgebäude gezeigt und die Arbeit am Ostendorfer-Gymnasium vorgestellt. Einen Schwerpunkt bildeten dabei die Bemühungen um Umwelt- und Klimaschutz, die vor kurzem mit der Zertifizierung als „Klimaschule Gold“ belohnt wurden.
Anschließend ging es an die Planung des „Jugendforums“: Im März werden sich Schülerinnen und Schüler der UNESCO Schulen drei Tage lang in der Jugendherberge auf der Kaiserburg in Nürnberg treffen, um Workshops zum Thema Mitbestimmung und Demokratie zu besuchen und sich dabei auszutauschen und zu vernetzen.
Zur Gestaltung des Tags der Menschenrechte am 10.12. fand die Idee den größten Anklang, an der Schule eine fröhliche Geburtstagsparty für die Menschenrechte zu organisieren.
Das Schwerpunktthema der UNESCO Schulen für die zurückliegenden Jahre war „Mehr Partizipation wagen“. Im Zuge dessen wird am Ostendorfer-Gymnasium der „Klassenrat“ eingeführt: Jede Klasse erhält mehrmals im Jahr eine Unterrichtsstunde Zeit, um nach festgelegten demokratischen Regeln selbst gewählte Themen selbstständig zu besprechen. Andere Schulen gehen da noch deutlich weiter: Manche haben sogar „Schulparlamente“ eingerichtet.
Nach leidenschaftlicher Diskussion einigten sich die Teilnehmer der Tagung auch auf ein Schwerpunktthema für die nächsten Schuljahre: „Erbe – Vielfalt – Zukunft. Mehr Verantwortung wagen“. Dabei geht es um die Frage: Was ist unser kulturelles Erbe, das unsere Identität prägt? Wie leben wir gut zusammen mit Menschen, die ein völlig anderes Erbe mitbringen? Wie wollen wir die Welt den nachfolgenden Generationen überlassen? Und wie können die Schulen dazu in den Austausch treten zu ihrer unmittelbaren Umgebung, um sie aktiv mitzugestalten? Mit welchen regionalen außerschulischen Partnern bietet sich eine Zusammenarbeit an?
Ein bereits praktiziertes Beispiel aus Neumarkt ist die „Krankenhaushilfe“: Schülerinnen und Schüler aus Neumarkt arbeiten ehrenamtlich im Klinikum mit.
(Martin Keitel)