Politikwissenschaftler regt den diesjährigen Abiturjahrgang zum Nachdenken an
- M. Meyer
- vor 2 Tagen
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Am 03. Dezember 2025 empfingen die Schülerinnen und Schüler der 13. Jahrgangsstufe am Ostendorfer-Gymnasium den Politikwissenschaftler Peter Bauch zu einem Vortrag über den Wandel in der Weltpolitik. Der Redebeitrag beschäftigte sich überwiegend mit aktuellen Leitfragen der globalen Sicherheitspolitik: Gibt es eine Rückkehr zur Machtpolitik? Was passiert aus deutscher und europäischer Sicht in der Welt? Und wie stehen Russland, USA und China zu Krieg und Frieden?
Hierzu zeigte sich der ehemalige Büroleiter im Deutschen Bundestag angesichts der aktuellen politischen Geschehnisse eher pessimistisch. So zeigte er eine Rückkehr zur Machtpolitik des 19. Jahrhunderts auf, die er als Neoimperialismus durch die Großmächte USA, Russland und China kennzeichnete. Er betonte, dass die Weltpolitik heute von starken Persönlichkeiten wie Donald Trump, Wladimir Putin und Xi Jinping bestimmt werde.
Die EU erlebe dabei einen „doppelten Epochenbruch“: einerseits empfinde man durch Putins Regime eine neue Bedrohung, andererseits wende sich der langjährige Verbündete, die USA, von uns ab. Europa sehe dieser Entwicklung aufgrund struktureller Probleme und fehlender militärischer Kraft weitgehend passiv zu, obwohl es wirtschaftlich weiterhin eine globaler Riese sei. In diesem Kontext sah der ehemalige Büroleiter im Deutschen Bundestag die Rückkehr Deutschlands zur Wehrpflicht als zwingend notwendig an - auch wenn nicht alle im Publikum diese Sichtweise teilten.

Der außen- und sicherheitspolitische Experte Bauch beendete seine Rede mit dem Appell, dass die jungen Generationen durch politische Teilhabe großen, positiven Einfluss auf die aktuelle Politik haben können und diesen auch künftig nutzen sollten. Die jungen Menschen solle sich nicht einschüchtern lassen, ihre Prioritäten weise setzen und keine Angst davor haben, ihre eigenen Positionen vertreten zu können.
Die Schülerinnen und Schüler empfanden den Vortrag als „sehr interessant“, da er den Ernst der aktuellen, politischen Lage näherbrachte und gleichzeitig stark „zum Nachdenken angeregt hat“, wie die Schüler überwiegend mitteilten.
Der Vortrag bot somit eine geeignete Gelegenheit, die Jugend zum eigenen, kritischen Denken aufzufordern, und lässt sich abschließend als voller Erfolg betrachten. Ein besonderer Dank gilt Markus Ott vom Kreisjugendring und Helmut Christa von der Hanns-Seidel-Stiftung, welche den Vortrag in Zusammenarbeit mit dem Ostendorfer-Gymnasium ermöglichten.
Katharina Dauer, Clara Menhorn (11gm2)



